Hedeper

Den südlichen Abschluss der Samtgemeinde Elm-Asse bilden die seit 1974 zur Gemeinde Hedeper vereinigten Dörfer Hedeper und Wetzleben. Analog zu anderen Dörfern und Städten, entlang des jahrhundertelang als natürliche, unüberwindliche Grenze bekannten Großen Bruches, lassen auch hier die ersten urkundlichen Erwähnungen auf sehr alte Siedlungen schließen (Hedeper 1123? bzw. 1188, Wetzleben 994).

Beide Dörfer waren und sind landwirtschaftlich geprägt. (Die Gemarkungsfläche Hedeper/ Wetzleben ist eine der Größten der Samtgemeinde, die Einwohnerzahl eine der Kleinsten.) Noch heute wirtschaften in Hedeper neun landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe, in Wetzleben zwei. Ein Betrieb ist weitgehend nach auswärts verpachtet. Die Prägung durch die Landwirtschaft hat ein Ansteigen der Einwohnerzahl zum Ende des letzten Jahrhunderts bewirkt. Sie führte jedoch auch durch die zunehmende Mechanisierung seit den 50er Jahren zu massiven Abwanderungen. So stagniert die Einwohnerzahl bei z.Zt. rd. 390 in Hedeper und 120 in Wetzleben.

Die vorhandene Infrastruktur ließe eine weit höhere Einwohnerzahl zu. Zur Zeit bieten sowohl die Gemeinde als auch zwei Privatanbieter gutgelegene Bauplätze im Baugebiet "Hedeper-Süd" südlich der Ortslage an.

In Hedeper stehen der Bevölkerung zur Verfügung: Ein Einkaufsmarkt mit Waren des täglichen Bedarfs, incl. Gemüse und Fleisch- und Wurstwaren, zwei Bäckereien, ein Gartenbaubetrieb und ein Landhandel.

Hinzu kommt das über die Grenzen des Landkreises bekannte Speiserestaurant - auch Vereinslokal für etliche örtliche Vereine.

In gut ausgebautem Zustand sind die Verkehrswege (B 82). Ärzte und Apotheke sind durch den ÖPNV stündlich zu erreichen (Linie 710 von und nach Wolfenbüttel und Winnigstedt). Grund, Haupt- und Realschule können in Remlingen besucht werden, Gesamtschulen, Gymnasien und berufsbildende Schulen, sowie die Kindertagesstätten in Remlingen und Roklum sind über o.a. Buslinie zu erreichen.

Als ein Wahrzeichen des Dorfes Hedeper ist die am Westrand gelegene Erdholländer-Windmühle zu betrachten. Ebenso weit sichtbar sind die „modernen Windmühlen“, die genauso wie zwei Biogasanlagen und zahlreiche Photovoltaikflächen elektrische Energie und Wärme produzieren.

Im Südosten liegt das kleinste und erste Naturschutzgebiet des Landkreises, der "Klotzeberg", von Wetzleben oder Hedeper zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.

Kirche in Hedeper

Mittelpunkt aller Dörfer sind die Kirchen. Obwohl die Kirchengemeinden Hedeper und Wetzleben seit Jahrhunderten eine Verwaltungseinheit bildeten, sind beide Gotteshäuser gehegt und gepflegt worden. Die Wetzleber St. Godehard Kirche wurde außen und innen renoviert, die Kirche in Hedeper musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden und wurde in verkleinerter Form, wie sie vor 1798 bestand, mit den alten Steinen wieder aufgebaut. Sie trägt den Namen St. Martin. Auch die Orgel wurde restauriert. Die Einbauten von Teeküche und Toiletten sowie einer Heizung lassen vielfältige kulturelle Veranstaltungen zu.


Kleine Dörfer leben von und mit ihren Vereinen. Hier haben die Bewohner je nach Interessenlage die Möglichkeit mitzumachen, mitzugestalten und auch die Geselligkeit zu pflegen. Ihnen eine Heimstatt zu gewähren war von jeher Anliegen der Gemeinde. Dazu wurden die ehemaligen Schulen beider Ortsteile aufwändig renoviert und stehen für die verschiedensten Aktivitäten zur Verfügung.

Die Auflistung der örtlichen Veranstaltungen von Gemeinde, Kirche, Vereinen, Verbänden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern erfolgt in einem in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Veranstaltungskalender und wird im Schaukasten veröffentlicht.

Der früher mitgliederstärkste Verein, der Männer-Turn-Verein von 1914 mit verschiedenen Fußballsparten bildet heute mit Vereinen der umliegenden Dörfer Spielgemeinschaften. Sein größtenteils von der Gemeinde finanziertes und vor einigen Jahren neu erbautes Sportheim kann nach Absprache auch privat genutzt werden. Das gleiche gilt für das mit erheblicher Eigenleistung neugestaltete "Schützenzelt", Vereinsheim des Schützenvereins Hedeper mit KK- und Luftgewehrständen, sowie einer Anzahl von Dart-Scheiben. MTV, Schützenverein und Schützengilde Wetzleben sind stark in der Jugendarbeit engagiert.

Aktive Freiwillige Feuerwehren gehörten wie selbstverständlich in beide Dörfer. Der demographische Wandel ist letztendlich der Grund für die Zusammenlegung beider Wehren zur Freiwilligen Feuerwehr Hedeper/Wetzleben. Zur Unterstützung der Wehr, u.a. durch Beschaffung sinnvoller, aber nicht immer förderbarer Ausrüstung besteht seit 2011 der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hedeper.

ehemalige Schule in Wetzleben

Die verhältnismäßig große Gemarkung und ein entsprechend großer Wildbestand haben im Jahr 1975 zur Gründung der "Treibervereinigung" geführt, einer Art Gewerkschaft, die mit den Jagdpächtern Modalitäten für stattfindende Treibjagden aushandelte. Fehlendes jagdbares Wild hinderte nicht am Fortbestehen dieser Kuriosität, auch wenn heute "falscher Hase" zum Jagdessen serviert wird. Seit 2013 (Gründung des VUT, Verein unabhängiger Treiber) arbeiten nun zwei Vereine an der Pflege der Landschaft und engagieren sich ehrenamtlich im Naturschutz.

Der Männer-Gesang-Verein von 1871 als ältester Verein bestreitet den musischen Teil des Vereins-angebotes und hofft wie viele Nachbarvereine auf junge Mitglieder.

Dem Dienst am Mitmenschen hat sich der DRK-Ortsverein verschrieben, dessen Mitglieder sich mit den Roklumern zum Ortsverein Roklum-Hedeper zusammengeschlossen haben.

Die Jüngsten (im Krabbelalter) werden im Spielkreis betreut. Und für die älteren Mitbürger bietet der einmal pro Monat tagende Seniorenkreis die Möglichkeit der Mitwirkung.

Im kirchlichen und sozialen Bereich engagieren sich seit 1926 die Damen der ev. luth. Frauenhilfe Hedeper-Wetzleben.
Im Ortsteil Wetzleben haben sich im Jahr 2012 zahlreiche Menschen zum Verein „Die Wetzleber“ zusammengeschlossen und sich die „Förderung der dörflichen Gemeinschaft“ zur Aufgabe gemacht.

Hedeper und Wetzleben, zwei kleine Dörfer, liebenswert, mit Ecken und Kanten, wie ihre Einwohner.