Roklum

Am Südsotrand des Landkreises Wolfenbüttel liegt die Gemeinde Roklum. Seit der Grenzöffnung am 12. November 1989 gehören wieder der Große und Kleine Fallstein zu den beliebten Naherholungsgebieten. Um Roklum laden viele Ruhebänke zum Verweilen ein.

Das einst preußische Dorf Roklum wurde im Jahre 1159 zuerst urkundlich erwähnt. Der ehemalige halberstädtische Ort ist aber älter; denn die Gemarkung wurde bereits um Christi Geburt gut besiedelt. Von großer Bedeutung ist der seltene Einzelfund dieser Gemarkung: Ein Silberdenar der römischen Kaiserin Faustina d. Ä. (gestorben 140/141 nach Chr.). Siehe Bernd-Uwe Meyer: Vor- und frühzeitliche Funde um Roklum. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 1980, Seite 117. Ders.: Geschichte (e) n geschrieben - Roklum feierte 850-jähriges Bestehen. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 2013, Seite 157.

Im Spätherbst 1982 wurden in der etwa  800 Jahre alten und in ihrem Ursprung romanischen Kirche Mauer- und Skelettreste sowie ein frühmittelalterlicher Altarsockel freigelegt. Siehe Bernd-Uwe Meyer: Das Roklumer Kirchenskelett wurde erneut untersucht. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 1994, Seite 162. Im schmucken Gotteshaus sind alte Sandsteinreliefs, ein Epitaph des Dardesheimer Amtmannes Arnold von Landsberg (gest. 30. Juli 1637) und besonders die klangvolle, sehr schöne und berühmte Papenius-Orgel aus dem Jahre 1742 sehenswert. Ders.: Die bedeutungsvolle Roklumer Orgel soll saniert werden. In: Heimatb. des Landkr. Wolfenbüttel. 2018, Seite 233.

Roklum war früher Haltepunkt der „Braunschweigisch-Herzoglichen Postexpedition“, denn eine Postkutschenlinie wurde hier schon 1722 eröffnet. Auch das Roklumer Wappen, ein Fuhrmann mit schwarzer Hose und blauem Kittel, erinnert an vergangene Zeiten. Siehe Bernd-Uwe Meyer: Das Roklumer Wappen erinnert an alte Zeiten. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 2019, Seite 205. Roklum war nie sehr groß. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts lebten in diesem Grenzdorf, das 1941 vom Landkreis Wernigerode zum Landkreis Wolfenbüttel wechselte, 17 Männer. Siehe Bernd-Uwe Meyer: Ein bedeutungsvoller Gebietsaustausch im August 1941: Hornburg, Isingerode und Roklum wurden braunschweigisch, Hessen und Pabstorf preußisch. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel 2017, Seite 175.
51 Hauswirte gab es 1589. Im Jahre 1889 wurden 870 Einwohner gezählt, 613 waren es im Jahre 1939, über 1 200 Bewohner 1946, und 1956 noch 919. Die Einwohnerzahl der letzten Jahre ist konstant geblieben (z.Zt. etwa 440).
In Roklum ist ein sehr reges Vereinsleben mit vielen ehrenamtlichen Aktivitäten nachweisbar. Dazu gehören Feste, Kameradschaftsabende, Wettkämpfe, Turniere, Zelt- und Ferienlager ebenso wie Wanderungen, Tages- und Mehrtagesausflüge. Ältester Verein ist die im Jahre 1859 gegründete und 130 Mitglieder zählende Roklumer Schützengesellschaft. Siehe Bernd-Uwe Meyer: 150 Jahre Schützengesellschaft Roklum – Ein Blick in die Vereinsgeschichte. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 2014, Seite 179. Viele Angebote gibt es im 1946 gegründeten Roklumer Sportverein. In der im Jahre 1996 eingeweihten Halle können folgende Sportarten betrieben werden: Fußball, Tischtennis, Badminton, Kampfsport, Gymnastik und Tanzsportarten. Ders.: Der Roklumer Sportverein im Wandel der Zeit. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 1996, Seite 141.
Überregional bekannt ist der Hörnerzug. Er wurde 1980 gegründet und bereichert das kulturelle Leben in Roklum und Umgebung. Sehr aktiv ist auch der DRK-Ortsverein, dem etwa 25 Prozent der Einwohner angehören. Siehe Bernd-Uwe Meyer: 50 Jahre DRK-Ortsverein Roklum - Neue Forschungsergebnisse. In: Heimatb. des Landkr. Wolfenbüttel. 2008, Seite 180.

Kirche in Roklum

Der Kindergarten in Roklum wird von der evangelischen Kirchengemeinde und Samtgemeinde Elm-Asse getragen. Siehe Bernd-Uwe Meyer: Der Roklumer Kindergarten wurde 70 Jahre alt. Ein heimatkundlich-historischer Rückblick. In: Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel. 2009, Seite 177. Die Träger des Kindergartens sind bestrebt, ihn zu erhalten. Viele Aktivitäten der Vereine wären ohne die Unterstützung durch die Tempel-Stiftung nicht möglich gewesen. Vorsitzender ist Dieter Schliephacke. Die evangelische Frauenhilfe, die Feuerwehr und der Roklumer Seniorenkreis sind ebenfalls aus dem Dorfleben nicht wegzudenken.
In Roklum gibt es noch einige Gewerbetriebe und landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe. Um die Entwicklung der Gemeinde voranzutreiben, hat die Gemeinde mehrere Bauplätze ausgewiesen.
Roklum liegt verkehrsgünstig zwischen Wolfenbüttel und Halberstadt, was sich an der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr widerspiegelt.